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Montag, 10. September 2018
Die Mannschaft hinter der Mannschaft – Teil 2
hossi2507, 14:19h
Nachdem ich letzte Woche schon über dieses Thema geschrieben habe, ließ es mich nicht los und ich wollte noch ein wenig mehr ins Detail gehen.
Seit dem 1. August 2017 ist der FC Bayern Campus die neue Heimat für den Nachwuchs des Rekordmeisters. Er soll als Gegenmodell zum heutigen Transfersummenwahnsinn gelten. Hier trainieren und spielen die Mannschaften U9 bis U19 sowie die Frauen- und Mädchen-Mannschaften des FCB. Ist das die richtige Antwort des deutschen Meisters?
Grundsätzlich muss man sagen, dass Steine alleine keine Topnachwuchsspieler ausbilden, sondern es ist nur eine professionelle Voraussetzung für junge Spieler ihren Traum vom Profisport ein Stück näher zu kommen. Besonderer Anreiz dabei: Die Allianz Arena ist am Horizont sichtbar – Genug Anreiz für die Stars von Morgen? Der Campus muss in den kommenden Jahren natürlich noch beständig weiterentwickelt werden, so dass man wirklich immer wieder Nachwuchskräfte langfristig in die Profimannschaft integrieren kann. Dem letzten, der dieser Schritt gelungen ist, war David Alaba in der Saison 2009/10. Zwar durften viele Talente ihr Profidebüt beim FC Bayern feiern, aber verschwanden dann doch in der Versenkung, da die Leistungsdichte in der ersten Mannschaft ungemein hoch ist.
In der Sommerpause wurden zahlreiche Talente mit Profiverträgen ausgestattet, aber werden alle Spieler auch langfristig in der Profimannschaft Platz finden? Ganz klar: Nein! Wenn man Glück hat, werden ein, zwei Nachwuchskräfte diesen Sprung schaffen, aber es reicht nicht aus, dass die Mannschaft nur aus Spielern aus dem NLZ besteht. Topstars müssen auch geholt werden, um international erfolgreich zu sein. Wenn man wirklich die Profimannschaft nachhaltig mit eigenem Nachwuchs bestücken möchte, muss man wohl eine gewisse Zeit auf Triumphe verzichten, aber das kann sich der FC Bayern wohl nicht erlauben.
Die Amateure, gespickt mit Talenten, wie Mai, Evina, Shabani, Will oder Franzke, haben die Misson Aufstieg in die 3. Liga mit einem gelungenen Saisonstart begonnen. Die Mannschaft ist derzeit Tabellenführer und kann in den zwei Nachholspielen den Vorsprung auf sechs Punkte ausbauen. Auch wenn der Aufstieg seit Jahren das erklärte Ziel ist, kann von Aufstiegspflicht keine Rede sein. Das Potential ist da, aber es gibt Relegationsspiele am Ende der Saison, in denen eine 50:50-Chance besteht, sich die Saison zu vergolden oder man alles ganz schnell verspielen kann. Expertenmeinungen tendieren dazu, dass Lukas Mai derzeit Kandidat Nr. 1 ist, wenn es um einen nachhaltigen Platz in der Profimannschaft geht. Er spielt bisher eine sehr souveräne Regionalligasaison und konnte schon letztes Jahr in der ersten Mannschaft überzeugen. Neben der Leistungsbereitschaft und dem Potential, zählt aber auch immer ein wenig Glück dazu, einen ähnlichen Weg wie Schweinsteiger, Lahm, Müller oder Alaba einschlagen zu können.
Die U19 des FC Bayern ist auch mit zahlreichen Talenten bestückt, denen man den Schritt ins Profigeschäft zutrauen kann. Dort sind vor allem Oliver Batista Meier, Joshua Zirkzee oder der noch unbekannte Angelo Stiller namentlich zu nennen. Batista Meier konnte sein Talent schon letztes Jahr ab und zu in der U19 zeigen, obwohl er noch in der U17 gespielt hat. Sturmtalent Zirkzee könnte auch über kurz oder lang den Weg ins Profigeschäft finden, besonders da in den letzten Jahren immer mehr die Frage nach der „echten Nr. 9“ gestellt wird. Mit Angelo Stiller gibt es zudem einen spielstarken 6er, der noch gar nicht so in der Öffentlichkeit steht, aber furchtbar talentiert ist. Alle durften in der Sommerpause schon mit der ersten Mannschaft trainieren und dadurch konnte sich Chefcoach Niko Kovac davon schon einen guten, ersten Eindruck verschaffen.
Potential gibt es also am Campus, jedoch muss man die professionelle Voraussetzung nachhaltig mit Leben füllen und ständig weiterentwickeln, das ist das A und O. Nur so kann der FC Bayern dem Transferwahnsinn entgegenwirken und eigenen Nachwuchs im Profibereich installieren. Die Sehnsucht wird wahrscheinlich erst nach einem Triumph wie das Triplejahr 2013 gestillt sein, als ein gebürtiger Münchner den Henkelpott hochhob, mit Schweinsteiger und Müller zwei selbstausgebildete Oberbayern auf dem Platz standen und mit Alaba ein weiterer dabei war, der in jungen Jahren zum Rekordmeister gescoutet worden konnte.
Aber bis dahin wird noch einige Zeit, Schweiß und Arbeit benötigt, bis der Campus den gewünschten Erfolg bringt. Die Voraussetzungen dafür wurden geschaffen und man darf gespannt sein, wie die Profimannschaft in den kommenden Jahren aussehen wird.
#MiaSanMia
Seit dem 1. August 2017 ist der FC Bayern Campus die neue Heimat für den Nachwuchs des Rekordmeisters. Er soll als Gegenmodell zum heutigen Transfersummenwahnsinn gelten. Hier trainieren und spielen die Mannschaften U9 bis U19 sowie die Frauen- und Mädchen-Mannschaften des FCB. Ist das die richtige Antwort des deutschen Meisters?
Grundsätzlich muss man sagen, dass Steine alleine keine Topnachwuchsspieler ausbilden, sondern es ist nur eine professionelle Voraussetzung für junge Spieler ihren Traum vom Profisport ein Stück näher zu kommen. Besonderer Anreiz dabei: Die Allianz Arena ist am Horizont sichtbar – Genug Anreiz für die Stars von Morgen? Der Campus muss in den kommenden Jahren natürlich noch beständig weiterentwickelt werden, so dass man wirklich immer wieder Nachwuchskräfte langfristig in die Profimannschaft integrieren kann. Dem letzten, der dieser Schritt gelungen ist, war David Alaba in der Saison 2009/10. Zwar durften viele Talente ihr Profidebüt beim FC Bayern feiern, aber verschwanden dann doch in der Versenkung, da die Leistungsdichte in der ersten Mannschaft ungemein hoch ist.
In der Sommerpause wurden zahlreiche Talente mit Profiverträgen ausgestattet, aber werden alle Spieler auch langfristig in der Profimannschaft Platz finden? Ganz klar: Nein! Wenn man Glück hat, werden ein, zwei Nachwuchskräfte diesen Sprung schaffen, aber es reicht nicht aus, dass die Mannschaft nur aus Spielern aus dem NLZ besteht. Topstars müssen auch geholt werden, um international erfolgreich zu sein. Wenn man wirklich die Profimannschaft nachhaltig mit eigenem Nachwuchs bestücken möchte, muss man wohl eine gewisse Zeit auf Triumphe verzichten, aber das kann sich der FC Bayern wohl nicht erlauben.
Die Amateure, gespickt mit Talenten, wie Mai, Evina, Shabani, Will oder Franzke, haben die Misson Aufstieg in die 3. Liga mit einem gelungenen Saisonstart begonnen. Die Mannschaft ist derzeit Tabellenführer und kann in den zwei Nachholspielen den Vorsprung auf sechs Punkte ausbauen. Auch wenn der Aufstieg seit Jahren das erklärte Ziel ist, kann von Aufstiegspflicht keine Rede sein. Das Potential ist da, aber es gibt Relegationsspiele am Ende der Saison, in denen eine 50:50-Chance besteht, sich die Saison zu vergolden oder man alles ganz schnell verspielen kann. Expertenmeinungen tendieren dazu, dass Lukas Mai derzeit Kandidat Nr. 1 ist, wenn es um einen nachhaltigen Platz in der Profimannschaft geht. Er spielt bisher eine sehr souveräne Regionalligasaison und konnte schon letztes Jahr in der ersten Mannschaft überzeugen. Neben der Leistungsbereitschaft und dem Potential, zählt aber auch immer ein wenig Glück dazu, einen ähnlichen Weg wie Schweinsteiger, Lahm, Müller oder Alaba einschlagen zu können.
Die U19 des FC Bayern ist auch mit zahlreichen Talenten bestückt, denen man den Schritt ins Profigeschäft zutrauen kann. Dort sind vor allem Oliver Batista Meier, Joshua Zirkzee oder der noch unbekannte Angelo Stiller namentlich zu nennen. Batista Meier konnte sein Talent schon letztes Jahr ab und zu in der U19 zeigen, obwohl er noch in der U17 gespielt hat. Sturmtalent Zirkzee könnte auch über kurz oder lang den Weg ins Profigeschäft finden, besonders da in den letzten Jahren immer mehr die Frage nach der „echten Nr. 9“ gestellt wird. Mit Angelo Stiller gibt es zudem einen spielstarken 6er, der noch gar nicht so in der Öffentlichkeit steht, aber furchtbar talentiert ist. Alle durften in der Sommerpause schon mit der ersten Mannschaft trainieren und dadurch konnte sich Chefcoach Niko Kovac davon schon einen guten, ersten Eindruck verschaffen.
Potential gibt es also am Campus, jedoch muss man die professionelle Voraussetzung nachhaltig mit Leben füllen und ständig weiterentwickeln, das ist das A und O. Nur so kann der FC Bayern dem Transferwahnsinn entgegenwirken und eigenen Nachwuchs im Profibereich installieren. Die Sehnsucht wird wahrscheinlich erst nach einem Triumph wie das Triplejahr 2013 gestillt sein, als ein gebürtiger Münchner den Henkelpott hochhob, mit Schweinsteiger und Müller zwei selbstausgebildete Oberbayern auf dem Platz standen und mit Alaba ein weiterer dabei war, der in jungen Jahren zum Rekordmeister gescoutet worden konnte.
Aber bis dahin wird noch einige Zeit, Schweiß und Arbeit benötigt, bis der Campus den gewünschten Erfolg bringt. Die Voraussetzungen dafür wurden geschaffen und man darf gespannt sein, wie die Profimannschaft in den kommenden Jahren aussehen wird.
#MiaSanMia
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