Dienstag, 6. November 2018
Die Luft wird dünn für Kovac
Nur 1-1 gegen den SC Freiburg, spielerische Mangelware und erste Pfiffe gegen Niko Kovac. Trotz zuvor vier Pflichtspielsiegen in Folge wird die Geduld der Fans derzeit sehr auf die Probe gestellt. Eine Besserung ist nicht in Sicht. Nach Außen herrscht Chaos beim FC Bayern, nicht nur innerhalb der Mannschaft, speziell nach dem Post von Lisa Müller während der Spiels, als ihr Mann Thomas eingewechselt werden sollte. Jetzt kommt AEK Athen nach München und danach steht der deutsche „Clasico“ beim BVB an. Es könnte die Woche der Wahrheit für Niko Kovac werden.

Während der Saisonvorbereitung hatte ich mir schon Gedanken gemacht, wie der Kroate den FC Bayern besser machen möchte. Nach knapp vier Monaten herrscht Ernüchterung. Auf seinen bisherigen Stationen ließ Kovac eher mannorientiert, körperlich und äußerst defensiv spielen. Speziell in Frankfurt lief die Mannschaft oft in einer kompakten Fünferkette auf. Je nach Spielsituation konnte sein System zwischen 5-3-2, 3-1-4-2 oder 5-1-2-2 variieren. Spielerisch weiterentwickelt hatte er die Eintracht, als Paradebeispiel gilt dabei das DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern. Die Frankfurter ließen kaum gegnerische Chancen zu, konterten klug mit optimaler Chancenauswertung und gewannen letztendlich verdient den Pokal.

Dieses Schema konnte aber in München nicht funktionieren und Kovac musste sich an die Mannschaft anpassen. Was in den ersten Pflichtspielen zu funktionieren schien, stagniert jetzt und scheint sich eher zu verschlechtern. Die Mannschaft agiert derzeit auf spielerischer Sparflamme. Kovac wird und muss in den nächsten Wochen sein taktisches System hinterfragen müssen, wenn er dazu noch kommt. Speziell im Freiburg-Spiel sah man wieder mal den FC Bayern, wie man auch schon zuletzt gesehen hatte trotz aller guten Vorsätze. Man hat weiter keine Idee wie Tore erzielt werden sollen. Gnabry und Robben wirkten über weite Strecken ideenlos; das Spiel war wieder sehr flügellastig. Alleine 17 Flanken und sieben geblockte Schüsse gab es in der ersten Halbzeit, ohne Ertrag. Es muss endlich mehr Kreativität und ein Konzept her! Auffällig war auch, dass Kovac kein Lösungsmittel gegen das Auftreten der Freiburger gefunden hat innerhalb des Spiels. Er wirkte ratlos. Acht Tore in fünf Bundesligaheimspielen und ein Tor in der Champions League im Heimspiel gegen Ajax sprechen eine sehr bedenkliche Sprache, obwohl man mit James, Goretzka, Sanches usw. Spieler im Kader hat, die ein Spiel bestimmen könnten. Der Ausfall von Thiago wiegt schwer.

Gestaltet Kovac die beiden kommenden Spiele für sich mit einem verbesserten Spielkonzept, wäre er dem Abschied aus München nochmal von der Schippe gesprungen, allerdings wäre eine Niederlage in Dortmund mit einer nicht zufriedenstellenden Leistung gegen Athen gleichbedeutend mit dem Rauswurf, aber das ist meine Meinung!

#MiaSanMia

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