Dienstag, 10. Juli 2018
Wo hat der FC Bayern noch Verbesserungspotential?
Während sich die Mannschaft schon in der Vorbereitung befindet, stellt sich bestimmt jeder Fan die Frage, ob der FC Bayern auf dem Transfermarkt noch tätig werden muss oder nicht. Dazu müsste man die einzelnen Positionen genauer analysieren, damit man entscheiden kann, ob noch Handlungsbedarf besteht oder nicht.

Torhüter:

Hier hat der FC Bayern kein Problem. Mit Manuel Neuer und Sven Ulreich ist man sehr gut aufgestellt. Zudem hat man nach dem Karriereende von Roman Starke mit Christian Früchtl einen sehr guten, jungen Torhüter aus der eigenen Jugend im Profikader installiert.

Innenverteidigung:

Grundsätzlich sind die Bayern auch hier sehr gut aufgestellt, denn mit Boateng, Hummels und Süle hat der Verein drei Nationalspieler in der Innenverteidigung. Zudem kann Javi Martinez aushelfen, wenn es zu Engpässen kommen sollte. Jedoch wenn Jerome Boateng bei einem passenden Angebot keine Steine in den Weg gelegt werden, sollten die Verantwortlichen hier aktiv werden. Seit längerem wird Benjamin Pavard vom VfB Stuttgart in München gehandelt. Er kann sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der rechten Außenbahn spielen. Ein Spieler mit seinem Potential sollte grundsätzlich spätestens 2019 an die Isar gelotst werden.

Außenverteidigung:

Hier hat der Verein erhöhten Handlungsbedarf. Mit Kimmich und Alaba sind die Position sehr gut besetzt, jedoch fehlt der Druck von der Bank. Rafinha und Bernat können die beiden nicht gleichwertig ersetzen und bei Bernat steht schon länger ein Wechsel im Raum, zumal er die Leistungen aus seiner Premierensaison nicht bestätigen konnte. Wenn man den Gerüchten Glauben schenken darf, ist Alex Teller vom FC Porto ein heißer Favorit darauf, Juan Bernat mindenstens gleichwertig ersetzen zu können. Rafinha ist ein gute Backup-Lösung auf der rechten Außenbahn, aber hätte im Falle eines Pavard-Transfers auch nichts mehr zu melden.

Mittelfeld:

Im Mittelfeld tummeln sich viele Spieler, die in jeder anderen Mannschaft zur Stammelf gehören würden. Martinez, Vidal, Rudy, Tolisso, Thiago und James Rodriguez sind Leute von Weltformat, dazu kommen die Neuzugänge Leon Goretzka und den zurückgekehrten Renato Sanches. Ja, Renato Sanches sehe ich als Neuzugang, denn was man aus den ersten Trainingseinheiten erkennen kann: Er will sich im Münchner Starensemble etablieren und das ist auch Kovacs Hauptaufgabe, wie er schon zu verstehen gab. Ein Name, der häufig in Verbindung mit einem Abgang gebracht wird, ist Arturo Vidal. Bei einem passenden Angebot werden dem Chilenen keine Steine in den Weg gelegt, anders sieht es bei Thiago aussehen. Bei ihm wird eine hohe Ablösesumme gefordert werden, aber ob Vereine die bezahlen, ist nach der mageren WM-Leistung zu bezweifeln. Am wahrscheinlichsten ist ein Abgang von Vidal, aber dafür braucht man keinen Ersatz holen, denn man hat trotzdem noch ein Überangebot. Bei einem Thiago-Abgang müssten man eventuell nochmal Ausschau halten auf dem Transfermarkt. Ansonsten sehe ich das Mittelfeld stark besetzt, vor allem mit hungrigen, jungen Leuten.

Offensive Außenbahn:

Mit Serge Gnabry konnte man bereits letztes Jahr einen jungen, technisch versierten Nationalspieler an die Isar locken. Nach einem Leihjahr in Hoffenheim, wo er mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machte, gehört er ab diesen Sommer fest zum Inventar des deutschen Rekordmeisters. Zudem ist mit Kingsley Coman ein sehr schneller junger Mann, der in Zukunft zusammen mit Gnabry eine gefährliche Flügelzange bilden kann. Jedoch, diese beiden Spieler haben noch kein Weltformat und müssen noch „geschliffen“ werden. Mit Ribery und Robben hat man zwei Altstars in der Hinterhand, die aber viel mit Verletzungen zu tun haben. Viele Fans hätten sich hier einen Spieler wie Anthony Martial gewünscht, aber ob der Verein dieser Forderung nachkommt, wage ich zu bezweifeln. Solche Transfers halte ich für 2019 sinnvoll, da dann der Vertrag von Robben und Ribery ausläuft. Sollten die beiden in der kommenden Saison keine außergewöhnlichen Leitungen zeigen, wird diese Spielzeit als „Abschiedsrunde“ dienen. Jedoch müssen Gnabry und Coman auch erstmal einschlagen. Nicht zu vergessen ist, dass man auch noch einen Thomas Müller hat. Er kann sowohl rechts oder links als auch auf der „10“ oder direkt im Sturm spielen. Von daher tendiere ich dazu, dass der Verein auf der offensiven Außenbahn nicht mehr tätig wird.

Sturm:

Sollte man den Gerüchten glauben, hat sich Robert Lewandowski zu einem Verbleib in München entschieden. Nach der Leistung bei der WM auch nicht verwunderlich. Er sollte im Sturm der Münchner unumstritten sein, jedoch ist er bei den Fans bereits angezählt. Mit Sandro Wagner steht ein zweiter Strafraumstürmer zur Verfügung, aber nicht von einem Format des Polen. Jedoch hat er sich zum Fanliebling gemausert. Wenn der Verein in dieser Hinsicht noch etwas macht, müsste sich Wagner wohl hintenanstellen, damit Lewandowski einen Rivalen bekommt, der mit Druck in die Startelf drängt. Das würde den Konkurrenzkampf und auch den Polen beleben, der mit Wagner wohl keinen Druck verspürt. Aber meine Tendenz geht auch hier dahin, dass die Verantwortlichen auf dieser Position nicht mehr tätig werden.

Alles in Allem sehe ich die Mannschaft gut aufgestellt, jedoch könnte man mit der ein oder anderen Neuverpflichtung noch einiges mehr aus der Mannschaft herausholen. Man darf gespannt sein, was in den kommenden sechs Woche, solange der Transfermarkt noch geöffnet hat, noch passiert.

#MiaSanMia

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